Probleme vom Kollegen zum Vorgesetzten lösen

Führung ist kein Ehrenamt!

Vom Zeitmangel und anderen Problemen auf dem Weg vom Kollegen zum Vorgesetzten

Führung braucht Zeit

Mit dem Rollenwechsel vom Kollegen zur Führungskraft kommen viele neue Aufgaben und Herausforderungen auf dich zu. Viele Führungskräfte kämpfen mit der Gradwanderung einerseits operativ tätig zu sein und so ganz nebenbei auch als Führungskraft zu agieren.

Eine Frage, die in meinem branchenoffenen Live-Online-Seminar Vom Kollegen zum Vorgesetzten, immer wieder aufkommt, ist: „Wann und wie finde ich die Zeit für meine Führungsaufgaben?“ Meine Antwort ist immer dieselbe: Du musst sie dir nehmen. Alles, was mit der Führung deines Teams zu tun hat sollte mehr und mehr zu deiner Priorität werden.

Dieser Artikel soll dir einige Antworten und Denkanstöße dazu bieten, wie du diese Zeit finden kannst, warum es essentiell ist, sie zu finden und wie du sie am besten nutzen kannst.

Was Führung bedeutet

Schauen wir uns dazu zunächst an, was Führung im Kern ausmacht. Führung bedeutet, Verantwortung nicht nur für die eigenen Arbeitsergebnisse, sondern auch für die Entwicklung und das Wohl deiner Teammitglieder, sowie deren Arbeitsergebnisse zu übernehmen.

Diese Aufgabe lässt sich nicht nebenbei erledigen, auch wenn das in vielen Unternehmen scheinbar die Erwartungshaltung an frisch gebackene Führungskräfte ist. Führung ist kein Ehrenamt, dass du in deiner „Freizeit“ nach dem Feierabend ausüben kannst oder solltest. Sie ist der zentrale Bestandteil deiner beruflichen Rolle, der Zeit, Aufmerksamkeit und vor allem strategisches Denken erfordert.

Die Realität ist jedoch, dass neue Führungskräfte durch das Tagesgeschäft oft so in Anspruch genommen werden, dass für die eigentlichen Führungsaufgaben kaum Zeit bleibt. Sie kämpfen mit dem Übergang, nicht mehr nur für die eigene Leistung, sondern für das Teamergebnis verantwortlich zu sein.

Warum solltest du Zeit für Führungsaufgaben finden?

Weil gute Führungsarbeit die Produktivität und Zufriedenheit aller Mitarbeitenden deines Teams beeinflusst. Mitarbeitende, die sich gut geführt und unterstützt fühlen, sind motivierter, engagierter und letztlich produktiver. Es lohnt sich also, Zeit in gutes Führungsverhalten zu investieren, weil der Effekt schlichtweg größer ist als der den es hat, wenn du nur deine operativen Tätigkeiten gut erledigst. Das ist manchmal gar nicht so leicht zu erkennen, weil sich die Auswirkungen guter Führungsarbeit häufig nicht sofort sondern erst nach einiger Zeit zeigen. Wenn du z. B. in einem Teammeeting die Zusammenarbeit reflektierst, dann kostet das in diesem Moment erst einmal scheinbar viel Zeit, in der kein Tagesgeschäft erledigt werden kann. Wenn jedoch in der Folge die Zusammenarbeit zwischen allen Teammitgliedern hierdurch in der Zukunft besser wird, ist diese Zeit sehr gut investiert gewesen.

Überzeugt, dir mehr Zeit für Führungsaufgaben zu nehmen? Die folgenden Tipps können dir dabei helfen, sie auch zu finden.

Priorisiere bewusst

Deine Rolle hat sich geändert, und damit auch deine Aufgaben. Nicht jede E-Mail muss sofort beantwortet werden, aber Aufgaben, die euer gemeinsames Ziel, dein Team oder seine Mitglieder betreffen verdienen deine Aufmerksamkeit. Priorisiere diese Aufgaben bewusst. Das kannst du tun, indem du regelmäßig Zeitfenster hierfür reservierst.

Delegiere Aufgaben an deine Mitarbeitenden

Manche Führungskräfte neigen dazu, sehr viele Aufgaben selbst zu übernehmen. Dies geschieht aus vielerlei Gründen. Einerseits weil sie es so gewohnt sind, andererseits, weil sie sich schlicht nicht trauen eigene Aufgaben jemand anderem in die Hand zu geben. Manche glauben auch, dass es so von ihnen erwartet wird, oder weil sie meinen es ginge schneller, wenn sie es selbst tun. Delegieren ist kein Zeichen von Schwäche oder Überheblichkeit. Es zeigt, dass du vertraust, dir deiner Rolle bewusst bist und gibt dir Zeit, dich auf deine Kernaufgaben als Führungskraft zu konzentrieren.

Lerne „Nein“ zu sagen

Manchmal sind es auch die eigenen Führungskräfte oder Kollegen, die immer neue zeitintensive Aufgaben an dich herantragen und dich davon abhalten, deine Führungsaufgaben auszuführen. Auch hier gilt es Prioritäten und Grenzen zu setzten und auch einmal Nein zu sagen.

Für welche Führungsaufgaben solltest du dir Zeit nehmen

Um zuletzt noch ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, welche Führungsaufgaben besonders wichtig sind, möchte ich einige typische Aufgaben aufzählen, die du regelmäßig in deinen Kalender einplanen solltest:

  1. Teambesprechungen: Regelmäßige Meetings fördern den Informationsaustausch, stärken den Teamzusammenhalt und helfen dabei Prozesse immer wieder gemeinsam zu reflektieren und zu optimieren.
  2. Einzelgespräche: Diese bieten die Möglichkeit, individuell auf die Bedürfnisse und Entwicklungen deiner Mitarbeiter einzugehen.
  3. Strategische Planung: Zeit für die langfristige Ausrichtung des Teams und die Planung von Projekten ist unerlässlich.
  4. Feedback-Gespräche: Regelmäßiges Feedback hilft deinen Mitarbeitern, sich kontinuierlich zu verbessern und motiviert zu bleiben.
  5. Weiterbildung: Investiere Zeit in deine eigene Weiterentwicklung und die deiner Mitarbeiter, um stets auf dem neuesten Stand zu bleiben und neue Impulse zu setzen.

Mein Tipp letzter Tipp für heute

Abschließend möchte ich dir noch einen persönlichen Rat geben: Nimm dir regelmäßig Zeit, um über deine Rolle und deine Ziele als Führungskraft nachzudenken. Dies kann in Form von regelmäßigen Selbstreflexionen oder durch Feedbackgespräche mit einem Mentor oder Coach geschehen oder du kommst zu mir ins Online-Seminar Vom Kollegen zum Vorgesetzten. Diese Praxis wird nicht nur deine Führungskompetenzen schärfen, sondern dir auch helfen, die notwendige Zeit für deine Führungsaufgaben effektiver zu managen.

Führung ist definitiv kein Ehrenamt, sondern eine zentrale Rolle, die entscheidend für den Erfolg eines jeden Unternehmens ist. Investiere die Zeit, um diese Rolle auszufüllen – es lohnt sich für dich und dein Team.

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