Als Führungskraft von deinem Team aktzeptiert werden

Wie du als Führungskraft akzeptiert wirst.

„Mein Mitarbeitender akzeptiert mich nicht als Chefin – was tun?“

Mein Online-Seminar Vom Kollegen zum Vorgesetzten geht in die nächste Runde. Vor jedem Termin können die Teilnehmenden bereits vorab ihre Herausforderungen und Erwartungen formulieren können.

Eine der häufigsten Fragen, die mir immer wieder gestellt wird – und die auch diesmal auf meinem Whiteboard stand – lautet:

„Was kann ich tun, wenn ich als Führungskraft nicht akzeptiert werde?“

Besonders für neue Führungskräfte oder solche, die innerhalb des Teams aufgestiegen sind, kann diese Situation sehr herausfordernd sein. Vielleicht begegnen dir skeptische Blicke, offener Widerstand oder subtiler Boykott deiner Entscheidungen. Doch was steckt dahinter? Und vor allem: Was kannst du konkret tun, um als Führungskraft akzeptiert zu werden?

Zu genau diesen Fragen möchte ich dir in diesem Blogbeitrag einige Anregungen geben.

Hier sind drei zentrale Hebel, die dir helfen können:

1. Mache deutlich, dass du die Führung übernimmst, und kläre die gegenseitigen Erwartungen von Beginn an.

Einer der größten Fehler, den neue Führungskräfte machen, ist, einfach loszulegen, ohne eine klare Grundlage für die Zusammenarbeit zu schaffen.

Besonders ungünstig ist dies, wenn Sie zuvor Kolleginnen oder Kollegen gewesen sind und nun in eine Führungsrolle gewechselt sind. Hier höre ich oft Sätze wie: „eigentlich ändert sich ja nichts, außer dass ich jetzt die Chefin bin.“ Dabei ist es im Grunde logisch, dass- wenn sich „eigentlich nichts ändert“ es den Mitarbeitenden auch schwerfällt, die Veränderung zu akzeptieren.

Deshalb ist es wichtig, frühzeitig mit dem Team ins Gespräch zu gehen und die Veränderung zu besprechen. Ein Auftaktgespräch hilft dabei, Missverständnisse zu vermeiden und eine gute Basis für die Zusammenarbeit zu schaffen.

Folgende Punkte sollten in diesem Gespräch geklärt werden:

  • Die eigene Rolle verdeutlichen:
    „Mir ist wichtig, dass wir gut zusammenarbeiten. Meine Aufgabe als Führungskraft ist es, das Team zu unterstützen, aber auch klare Entscheidungen zu treffen.“
  • Erwartungen formulieren:
    „Ich wünsche mir eine offene Kommunikation und dass wir Herausforderungen gemeinsam besprechen. Was ist dir in der Zusammenarbeit wichtig?“
  • Raum für Fragen geben:
    „Gibt es aus deiner Sicht noch Unklarheiten oder Punkte, die dich beschäftigen?“

Besonders, wenn du zuvor Kollege oder Kollegin warst, ist ein solches Gespräch essenziell. Es hilft, alte Rollenbilder abzulegen und einen neuen gemeinsamen Rahmen für die Zusammenarbeit zu schaffen.

2. Stärke die Beziehung und Versuche die Hintergründe zu verstehen.

Ein Widerstand gegen eine Führungskraft hat oft tiefere Gründe. Vielleicht hatte dein Mitarbeitender eine enge Beziehung zu deiner Vorgängerin oder fühlt sich übergangen. Vielleicht hatte er selbst Ambitionen auf eine Führungsposition oder ist unsicher, was die Veränderung für ihn bedeutet.

Hier gilt es, das Thema offen anzusprechen.

  • Beginne damit, das Problem zu beschreiben und höre anschließend aktiv zu.
    „Ich habe den Eindruck, dass es in unserer Zusammenarbeit Spannungen gibt. Mir ist zum Beispiel aufgefallen, dass du meine Entscheidungen öfter infrage stellst oder wichtige Informationen nicht mit mir teilst. Kannst du mir sagen, wie du die Situation siehst und was dich konkret stört?“
  • Zeige Verständnis für die Ausführungen der anderen Seite.
    „Ich kann nachvollziehen, dass diese Veränderung für dich ungewohnt ist. Mir ist wichtig, dass wir einen guten Weg finden.“
  • Bespreche anschließend Handlungsalternativen mit deinem Mitarbeitenden.

Die folgenden Methoden helfen dir dabei:

  • Stelle offene Fragen:
    „Was braucht es aus deiner Sicht, damit wir gut zusammenarbeiten können?“
    „Welche Rahmenbedingungen oder Absprachen würden dir helfen, dich in der neuen Konstellation wohlzufühlen?“
  • Sucht gemeinsam nach Lösungswegen:
    „Ich bin bereit, auf deine Punkte einzugehen, soweit es möglich ist. Gleichzeitig brauche ich auch dein Commitment für eine respektvolle Zusammenarbeit.“
  • Mach deine Position klar:
    „Ich habe die Verantwortung für die Führung übernommen und möchte diese Rolle gut ausfüllen. Ich freue mich, wenn wir das gemeinsam gestalten können.“

Ein offenes Gespräch kann viele Missverständnisse auflösen und die Basis für eine bessere Beziehung schaffen.

3. Konsequent handeln, um als Führungskraft akzeptiert zu werden: Führung erfordert Klarheit

Verständnis zu zeigen, bedeutet nicht, dass du alles hinnehmen musst. Wenn deine Bemühungen, die Situation zum Guten zu wenden keine Früchte tragen und ein Mitarbeitender deine Rolle dauerhaft infrage stellt oder respektlos handelt, ist es Zeit für eine klare Positionierung.

  • Grenzen setzen:
    „Ich verstehe, dass du Zeit brauchst, dich an die neue Situation zu gewöhnen. Gleichzeitig erwarte ich, dass wir respektvoll und professionell zusammenarbeiten.“
  • Konsequenzen aufzeigen:
    „Wenn wir in Zukunft weiterhin effektiv zusammenarbeiten wollen, müssen wir eine gemeinsame Basis finden. Eine dauerhafte Ablehnung meiner Rolle akzeptiere ich nicht.
  • Konsequent bleiben:
    „Falls du weiterhin Schwierigkeiten hast, lass uns besprechen, wie wir das lösen können. Eine Zusammenarbeit, in der meine Rolle nicht akzeptiert wird, werde ich unterbinden.

Führung erfordert Mut, Klarheit und Konsequenz. Wenn du dich immer wieder in Rechtfertigungen verlierst oder zögerst, wird dein Team das spüren – und dein Mitarbeitender erst recht.

Zusammenfassung: Die eigene Rolle aktiv gestalten

Akzeptanz als Führungskraft kommt nicht von allein – sie ist das Ergebnis deiner Haltung und deines Handelns. Wenn du spürst, dass du nicht akzeptiert wirst, frage dich:

  • Habe ich von Anfang an klare Erwartungen gesetzt?
  • Habe ich mich wirklich mit den Hintergründen und Bedenken meines Mitarbeiters auseinandergesetzt?
  • Habe ich deutlich gemacht, dass Respekt und Zusammenarbeit nicht verhandelbar sind?

In meinem Online-Seminar Vom Kollegen zum Vorgesetzten werden wir genau diese Fragen gemeinsam vertiefen und diese Lösungsansätze weiter ausarbeiten. Wenn du ebenfalls solche oder ähnliche Fragen mit anderen Führungskräften erörtern möchtest, freue ich mich, dich in meinem Seminar begrüßen zu dürfen.

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