Wer bringt eigentlich Mitarbeitern den richtigen Umgang mit Managern bei?
In der heutigen Zeit sind Managementfähigkeiten eine wichtige Voraussetzung für die Beschäftigungsfähigkeit von Menschen. Beim Begriff Management denken die meisten von uns zu allererst an Führungskräfte. Warum ist das so?
Zahlreiche Unternehmen beschäftigen sich umfassend damit, die Fähigkeiten ihrer Führungskräfte permanent weiter zu entwickeln und zu verbessern. Wenn etwas nicht funktioniert wird es häufig nach dem Motto: „Der Fisch stinkt vom Kopf“, ausschließlich der Führungskraft zugeschrieben.
Manchmal jedoch treffe ich in meiner Tätigkeit als Trainerin auf Mitarbeiter die, gelinde gesagt, auf sehr unglückliche Weise mit ihren Vorgesetzten kommunizieren und sich dann über die daraus resultierenden Konsequenzen wundern.
Selbstführung: Mitarbeiter, die sich selbst führen
Andere Unternehmen setzen auf Selbstorganisation und schaffen Hierarchiestufen schrittweise ab. Auf die Frage, wie das denn sei, ohne Chef zu arbeiten, sagte mir eine Mitarbeiterin, die in einem selbstorganisierten Team nach den Prinzipien der Holokratie arbeitet: „Am Anfang war das gar nicht so leicht, da es niemanden mehr gab, dem wir die Schuld an unseren Problemen geben konnten.“
Die meisten in Organisationen beschäftigten Menschen jedoch haben einen Chef oder eine Chefin. Darauf wird, allerdings kaum jemand vorbereitet. Das ist fast so, als würden wir ohne Führerscheinprüfung für den Straßenverkehr zugelassen. Was also können Unternehmen tun, um Ihre Mitarbeiter beim richtigen Umgang mit Managern zu unterstützen? Welche Fähigkeiten gilt es diesbezüglich zu entwickeln?
Mitarbeitertraining: die Fähigkeit zu folgen
Die Fähigkeit zu folgen, kann man gut in einem Tanzkurs erlernen. Als ich vor Jahren mit dem Tanzen begann, fragte ich einen erfahrenen Tänzer: „Ist es nicht das Wichtigste, dass der Mann gut führen kann?“ Er antwortete mir: „Das ist wichtig, jedoch kann sich dieses Führen federleicht oder auch wie harte Arbeit anfühlen. Stellen Sie sich einfach den Unterschied zwischen der Lenkung eines Busses und der eines Mercedes Benz vor. Dann verstehen Sie, was ich meine.“
Genau wie ein guter Tänzer, kann auch eine Führungskraft nur dann erfolgreich sein, wenn sie Mitarbeiter hat, die ihr bereitwillig folgen. Dazu bedarf es einer gegenseitigen Willenserklärung. Einem der bereit ist zu führen und einem anderen, der bereit ist zu folgen. Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben, hat das häufig Machtkämpfe, Konflikte, Stillstand und großen Stress für alle Beteiligten zur Folge, die dann in Teamentwicklungsmaßnahmen oder Konfliktmanagementseminaren für Führungskräfte aufgearbeitet werden.
Bei Tanzkursen wird das ganz einfach gelöst. Erste Lektion: Der Mann führt, die Frau folgt! Jeder, der einmal einen Tanzkurs belegt hat, weiß, wovon ich spreche. Da gibt es Paare, bei denen es einfach reibungslos funktioniert und andere, die sich ständig darüber streiten, wer nun Schuld daran hat, dass es nicht vom Fleck geht. Die erfolgreichen Paare haben eines gemeinsam: die Rollen sind klar verteilt, einer/e führt, der /die andere folgt. Manche Paare entscheiden wieder der Anweisung des Tanzlehrers für die umgekehrte Geschlechterverteilung, was zumindest bis zum Partnertausch auch gut funktioniert.
Mein Tipp: Häufig hilft es schon weiter, Mitarbeitern und Führungskräften diesen Zusammenhang klar zu machen und ihnen beizubringen, wie Manager denken und handeln. Hierfür sind Kommunikationstrainings
gut geeignet.
Kommunikationstraining: wertschätzende Kommunikation
Helfen Sie Ihren Mitarbeitern dabei, die Fähigkeiten für eine wertschätzende Kommunikation zu entwickeln!
Wenn ich in meinen Trainings für Führungsnachwuchskräfte die Frage danach stelle, was sich Menschen von einer „idealen Führungskraft“ wünschen, kommt oft das Thema Wertschätzung zur Sprache.
In meinen Teamtrainings setze ich oft die Übung „Speed-Feedback“ ein, in der die Teilnehmenden die Aufgabe haben Feedbackregeln zu üben, in dem sie ihren Mitstreitern eine ausschließlich positive Rückmeldung geben. Häufig sind es die gleichen Menschen, die sich am meisten über ihren Vorgesetzen beschweren, denen es selbst schwer fällt einem Menschen nur eine Minute lang ausschließlich zu sagen, was sie an ihm schätzen.
Führungskräfte Coaching: werteorientierte Kommunikation
Wenn ich Unternehmen bei der Entwicklung ihrer Unternehmenswerte oder Führungsgrundsätze begleite, geht es am Ende darum, wie die formulierten Werte / Standards in konkretes Verhalten umgesetzt werden können.
Die häufigste Frage ist: „Was heißt das für mein Verhalten und meiner Gesprächsführung als Chef?“. Das Ziel ist, zu erkennen, was schon gut läuft und wo es vor dem Hintergrund der Unternehmenswerte Veränderungen braucht.
Mein Tipp: Schaffen Sie einen Raum, indem Ihre Mitarbeiter die Möglichkeit haben die Unternehmenswerte kennenzulernen, und zu lernen welche Verhaltensweisen gegenüber Kollegen, Kunden und nicht zuletzt den Führungskräften des Unternehmens damit verknüpft sind.
Fazit
Die Mitarbeiter sind das erste und wichtigste Kapital, dass Organisationen besitzen. Ihre Managementfähigkeiten zu entwickeln, hilft dabei, die Leistungsfähigkeit aller und damit der ganzen Organisation zu steigern. Ganz wie bei einem Tanzpaar, das, nachdem es die Wirkungsmechanismen von Führen und Folgen verstanden hat, plötzlich, wie von Zauberhand, scheinbar mühelos durch den Tanzsaal schwebt.
Hier kommen Sie zu meinen Führungskräfte-Seminaren
Lesen sie in meinem nächsten Blogbeitrag:
Welche neuen Kompetenzen die Führungskraft 4.0 braucht.
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